Samstag, 20. Januar 2018

Kochen mit Olivenöl

Und wieder einmal beschäftigen wir uns mit Olivenöl in der Küche.
Ich nehme an, dass es mittlerweile für meine Blog-Leser klar ist, dass man/frau natürlich mit Olivenöl kochen kann - dass Olivenöl erhitzt werden darf - und zwar bis ca 180°C.

Immer wieder wird mir aber die Frage gestellt, welches Olivenöl denn zum Kochen verwendet werden soll.

Nun eine kleine Exkursion in eine ganz andere Art der Kochkünste - nämlich Wild und Rindsbraten: da haben doch wir alle gelernt, dass man  zum Kochen den gleichen Rotwein verwenden soll, den man dann dazu trinkt - oder zumindest einen Qualitätsrotwein - und nicht einen billigen Fusl, der vielleicht noch dazu korkt.

Wenn man den Köchen der Haut Cuisine zuhört - nämlich denjenigen, die wirklich etwas von Olivenöl verstehen, werden alle sagen, dass nur mit Qualitäts-Olivenöl gekocht werden sollte.

Und die haben grundsätzlich recht - so wie mit dem Rotwein.

Wir können aber auch die Kirche im Dorf lassen:

Da das Olivenöl tatsächlich beim Erhitzen seine Aromen verliert, darf es auch ein wenig ausgeprägtes Olivenöl sein - außer es wird bei Niedrigtemperatur gegart, denn dann werden die Aromen des Öls aufgenommen und machen erst das gewisse Etwas aus.

Und bitte - für Kaltgerichte und zum Verfeinern nach dem Kochen: gute, aromatische Öle verwenden.

Daher macht es auch nichts aus, wenn für den deftigen Eintopf ein gutes natives Olivenöl verwendet wird. Was verstehe ich unter einem guten nativen Olivenöl: Wenn die Defektaromen sehr gering sind (auf der 10-teiligen Skala höchstens "1") und auch nur bei den Defekten "wärmestichig",  "schlammig" und "essigsauer", da diese Defekte bei Hitze flüchtig sind. Aber bitte niemals ein ranziges, modriges oder metallisch schmeckendes Öl verwenden - und wurmstichig nur dann, wenn man gerne Proteine dabei hat - jedenfalls ist das wurmstichig schmeckende Öl nicht für Vegetarier geeignet.

Ich selbst verwende so gut wie nie Öle mit Defektaromen - das liegt aber daran, dass ich an der Quelle sitze.

Und zum Ausprobieren - ein spannendes Risotto-Rezept:

Du benötigst: Reis, 1 große Zwiebel, 1/2  ungespritze Zitrone und/oder Orange,  1/2 kg Stengel und Blätter von den roten Rüben, Salz, Pfeffer, Cumin gemahlen frischer Dill und frische Petersilie, Hand voll Walnusskerne und Rosinen, Parmesan - oder noch besser Mitzithra (=griech. Ziegenhartkäse) - und viel Olivenöl!

1/4 Olivenöl leicht erhitzen - geschälte und gehackte Zwiebel andünsten - eine große Tasse Reis dazu - leicht anschwitzen lassen - mit  21/4 großen Tassen Wasser aufgießen. Halbe Zitrone und/oder Orange vierteln und dazugeben, die gewaschenen und geschnittenen Stengel u Blätter der roten Rüben dazu, die Walnusskernhälften nochmals vierteln und  mit den Rosinen dazu geben, mit Salz und Pfeffer und Cumin abschmecken - zugedeckt köcheln lassen bis der Reis weich ist - frische Petersilie und Dille hacken und dazu, nochmals mind 1/8 Olivenöl dazu und umrühren - und dann zugedeckt ohne Hitze ein paar Minuten ziehen lassen.
Parmesan oder Mitzithra reiben - und auf das angerichtete Risotto streuen, wahlweise auch  zerbröckelter Schafkäse.

Statt rote Rüben Blätter kann man auch größere Löwenzahnblätter verwenden und zum Schluss zum Verzieren(nach dem Käse) ein paar halbierte Löwenzahnblüten drüber streuen.

PS: die mitgekochten Zitronen- und Orangenstücke können mitgegessen werden.

Kali Orexi - guten Appetit!

Lass Nahrungsmittel deine Heilmittel sein - ein weiser Spruch des Arztes Hippokrates

meint
EliTsa


Elisabeth Tsapekis

https://elitsas.com/

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