Dienstag, 7. Mai 2019

Selber schuld - oder die Verantwortung von KonsumentInnen


Haben KonsumentInnen eine Verantwortung für das, was sie kaufen (und damit den Markt mitbeeinflussen)? Und sind sie selber schuld, wenn sie für BilligMassenware eben nur die entsprechende Nicht-Qualität erhalten?

Wieder einmal gab es einen Öko-Test zum Olivenöl – und wie immer sind wieder einmal recht viele der Öle als mangelhaft bewertet. Soweit nichts Neues – oder?
Dass von 20 Olivenölen nativ extra die Hälfte mit Mineralöl verunreinigt ist, ist erschreckend.  Sogar für mich. Allerdings scheint es laut diesem Bericht recht „einfach“ passieren zu können. Und tatsächlich sind die ehrlichen Olivenöl-ProduzentInnen ja auch von den Olivenölpressen und Abfüllbetrieben abhängig und davon, wie sauber die wirklich arbeiten. Trotzdem schreckt es mich. Und ich kann mir - den Produktionsprozess meiner eigenen Olivenöle vor Augen - nicht vorstellen, wie da entsprechende Mengen Mineralöl hineinkommen könnten, dass es auch nachgewiesen werden kann. Bzw. wie da überhaupt Mineralöl hineinkommen kann. 
Die meisten der getesteten Olivenöle sind Supermarktöle verschiedener Preisklassen. Ein einziges Bio-Nischenöl war schadstoff-frei und einwandfrei in Geruch und Geschmack (wie von der EU verlangt, um als extra virgin=nativ extra bezeichnet werden zu dürfen).
Problematisch an der Öko-Bewertung ist, dass das deutsche Panel nicht nach international anerkannten Standards arbeitet- „harmonisch“ bzw. "unharmonisch" ist kein anerkanntes Bewertungskriterium und sagt gar nichts darüber aus, ob die Olivenöle einwandfrei in Geruch und Geschmack sind.

Öko schreibt am Beginn richtigerweise  „muss einwandfrei riechen und schmecken“, um dann bei der Beschreibung eines bekannten Supermarktöls  von dieser EU-Vorgabe abzuweichen:  „ist noch einmal schlechter im Geschmack...Dennoch erfüllt es die Kriterien, um als ‚nativ extra‘ verkauft zu werden.“ Das passt nicht zusammen. Und entspricht nicht den EU-Kriterien.
Was nicht stimmt, dass das Öl kaltgepresst sein muss, um als extra virgin zu gelten.  Da ist Öko strenger als die EU.  Allerdings erhöht es die Chancen auf die Gewinnung eines korrekten Olivenöl nativ extra erheblich, wenn die Oliven kalt gepresst werden.

Mein Kommentar auf Facebook war dazu, „Eigentlich selber schuld, wer ein Supermarkt-Massenprodukt, manchmal zum Billigstpreis, kauft, und glaubt, das ist Qualität.
Dieses Post ist natürlich nicht unerwidert geblieben: Mit der Frage, warum so etwas überhaupt verkauft werden darf. Und dass ja leider auch nicht immer die teureren Olivenöle unbedingte die Qualität laut Etikett haben und schadstofffrei sind. Stimmt! Die Wahrscheinlichkeit nimmt allerdings ziemlich zu, wenn ich mich in realistischen Qualitäts-Preisklassen bewege.
Und daher glaube ich, dass KonsumentInnen auch eine Verantwortung für die erworbene Ware und das angebotene Sortiment tragen, insbesondere im Billigbereich . Denn das ist eine Milchmädchenrechnung, dass da keine Qualität drinnen sein kann. Natürlich sind die Gesetzgeber und die Aufsichtsbehörden etc. gefordert – aber wenn die nichts tun? Oder zu wenig?, oder eher der profitgierigen Massenwirtschaft dienlich sind, als dem Wohl der KonsumentInnen? – dann muss eben Eigenverantwortung her.  

Jetzt ehrlich...die folgende Aussage gilt für (Ost-) Österreich bzw Steiermark. 
Wer kauft sein Kürbiskernöl im Supermarkt... Und dann noch dazu die Billigvariante und glaubt, dass es ein reines, hochwertiges Produkt ist.

(Das zukünftige Horrorszenario dazu wäre, dass all diese Billigöle, die rein gar nichts mit einem hochwertigen Olivenöl zu tun haben, auf einmal unter anderem Namen zu doppelten Preis angeboten werden. Kann passieren – leider)

Meint eure Elitsa

Mehr sich für dieses Thema vertieft interessiert - ich mache am 23.5., 18.30 wieder einen Vortrag mit Verkostung - Näheres HIER

PS: Ich würde mich sehr über deine Rückmeldung zu diesem Thema freuen.


Elisabeth Tsapekis
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Informationen zu meinen Olivenölen findest du unter:  Elitsa's Olivenöle nativ extra