Mittwoch, 29. November 2017

das Eigenleben von Olivenölen und der Klimawandel

Zuerst die sehr gute Nachricht  - es gibt wieder ausreichend sehr hochwertige Olivenöle nativ extra.

Dieses Erntejahr wird mir wohl sehr lange in Erinnerung bleibe: nachdem uns die Olivenfliege dieses Jahr total verschont hat, auch andere Parasiten die Ernte nicht schon im vorhinein vernichtet haben,  und die Bäume sehr!!! viele Oliven angesetzt hatten, waren wir alle im September überzeugt, ein Rekordjahr einzufahren - da machten wir die REchnung ohne Wirt, bzw. ohne die Spinnereien des Klimawandels mit zu bedenken, denn: es hat sich konsequent geweigert zu regnen - den ersten richtigen Regen gab es am 13.11. - Erntebeginn für die grünen Öle ist Ende Oktober. HM!? Das ist die Quadratur des Kreise - denn ohne Regen wird es schwierig.
Ende Oktober hab ich mir meine Bäume angeschaut - und der erste Gedanke war - da wird heuer nichts draus - wie soll aus diesen Futzerln ein Tropfen Öl rauskommen. Wir haben dann doch mit bangen Gefühlen geerntet - und welch Überraschung! die Öle sind zwar sehr "grün" - da findet sich schwer das Aroma "grüner Apfel" - dafür umso mehr Sauerampfer, grünes Gras, Artischocke , Kräuter und grüne Mandel - und schmecken herrlich frisch. Die chemischen Werte sind ein Traum - und die große Überraschung für alle: die Polyphenolwerte sind ungewöhnlich hoch.

Zur Erinnerung: Polyphenole sind Antioxidantien, die für den Gesundheitsaspekt des Olivenöls zuständig sind, aber auch für die Schärfe. Die Eu erlaubt einen Gesundheitshinweis auf dem Etikette, wenn die Öle mehr als 250 mg /kg Öl aufweisen. EliTsas Eureka hat 540 mg/kg. Die Olivenöle sind eventuell nur für besondere Liebhaber von grünen Ölen  geeignet, um sie pur und stamperlweise  zu trinken, da sie eben aufgrund der Polyphenole eine entsprechende Schärfe haben - mit Speisen kombiniert entfalten sie ihr Aroma und die Schärfe "verschwindet".

Der Wermutstropfen in der ganzen Geschichte - ein ganzer Tag Ernte hat mir eine sehr wenig Ausbeute gebracht, da in den geernteten Oliven ja sehr wenig Öl drinnen war - da dafür hochkonzentriert.

ich habe die ERnte auch nach 3/4 abgebrochen, da es keinen Sinn gemacht hat, die Bäume, die der Trockenheit besonders ausgesetzt waren, abzuernten.

Eine weitere Rarität in diesem Jahr - die Qualitätsfreaks  unter uns Olivenbauern in meiner Gegend werden noch bis Mitte Dezember ernten - ich bin schon sehr auf diese Öle gespannt.

Ich wollte heuer auch erstmals ein Cuvee herstellen - aus Ölen von der Koroneiki-Olive und der Athinoelia - da wurde wegen der Dürre nichts draus - die Antwort des Partnerbetriebes war: "es hängen vertrocknete Rosinen am Baum - Haut und Kern" . Diese ERnte ist ausgefallen-

Noch ein paar Worte zum Klimawandel: im vergangenen Jahr war es ungewöhnlich feucht in der REgion Messinien, mit monsumartigen Regenfällen und Überschwemmungen im Sommer, wohingegen schon im Vorjahr an der Ostküste des Peloponnes Dürre geherrscht hat. Im winter dann Schneefall und Kälte bis in die Küstenlagen und heuer diese Dürre. Außerdem hat die Sturmhäufigkeit und -stärke sehr zugenommen. So hat es im letzten Jahr 2 x richtige Windhosen gegeben - eine war ein Naturschauspiel - draußen am Meer, die zweite hat im Ort für Verwüstungen gesorgt. Auch in den letzten Wochen sind ungewöhnlich starke Stürme. Wo wird das hinführen?

Dies ist nun der letzte Blog in diesem Jahr.

Ich hoffe, meine Leser bleiben mir auch im kommenden Jahr treu.

"Lass Nahrung dein Heilmittel und Heilmittel deine Nahrung sein" (Hippokrates v. Kos)

meint

EliTsa
www.elitsas.com