Haben KonsumentInnen eine Verantwortung für das, was sie kaufen
(und damit den Markt mitbeeinflussen)? Und sind sie selber schuld, wenn sie für BilligMassenware eben nur die entsprechende Nicht-Qualität erhalten?
Wieder einmal gab es
einen Öko-Test zum Olivenöl – und wie
immer sind wieder einmal recht viele der Öle als mangelhaft bewertet. Soweit
nichts Neues – oder?
Dass von 20 Olivenölen nativ extra die Hälfte mit Mineralöl
verunreinigt ist, ist erschreckend. Sogar für mich. Allerdings scheint es laut
diesem Bericht recht „einfach“ passieren zu können. Und tatsächlich sind die
ehrlichen Olivenöl-ProduzentInnen ja auch von den Olivenölpressen und
Abfüllbetrieben abhängig und davon, wie sauber die wirklich arbeiten. Trotzdem
schreckt es mich. Und ich kann mir - den Produktionsprozess meiner eigenen Olivenöle vor Augen - nicht vorstellen, wie da entsprechende Mengen Mineralöl hineinkommen könnten, dass es auch nachgewiesen werden kann. Bzw. wie da überhaupt Mineralöl hineinkommen kann.
Die meisten der getesteten Olivenöle sind Supermarktöle verschiedener
Preisklassen. Ein einziges Bio-Nischenöl war schadstoff-frei und einwandfrei in
Geruch und Geschmack (wie von der EU verlangt, um als extra virgin=nativ extra
bezeichnet werden zu dürfen).
Problematisch an der Öko-Bewertung ist, dass das deutsche
Panel nicht nach international anerkannten Standards arbeitet- „harmonisch“
bzw. "unharmonisch" ist kein anerkanntes Bewertungskriterium und sagt gar nichts darüber aus, ob die Olivenöle einwandfrei in Geruch und Geschmack sind.
Öko schreibt am Beginn richtigerweise „muss einwandfrei riechen und schmecken“, um
dann bei der Beschreibung eines bekannten Supermarktöls von dieser EU-Vorgabe abzuweichen: „ist noch einmal schlechter im Geschmack...Dennoch
erfüllt es die Kriterien, um als ‚nativ extra‘ verkauft zu werden.“ Das passt
nicht zusammen. Und entspricht nicht den EU-Kriterien.
Was nicht stimmt, dass das Öl kaltgepresst sein muss, um als
extra virgin zu gelten. Da ist Öko strenger
als die EU. Allerdings erhöht es die
Chancen auf die Gewinnung eines korrekten Olivenöl nativ extra erheblich, wenn die
Oliven kalt gepresst werden.
Mein Kommentar auf Facebook war dazu, „Eigentlich selber
schuld, wer ein Supermarkt-Massenprodukt, manchmal zum Billigstpreis, kauft,
und glaubt, das ist Qualität.
Dieses Post ist natürlich nicht unerwidert geblieben: Mit
der Frage, warum so etwas überhaupt verkauft werden darf. Und dass ja leider
auch nicht immer die teureren Olivenöle unbedingte die Qualität laut Etikett
haben und schadstofffrei sind. Stimmt! Die Wahrscheinlichkeit nimmt allerdings
ziemlich zu, wenn ich mich in realistischen Qualitäts-Preisklassen bewege.
Und daher glaube ich, dass KonsumentInnen auch eine
Verantwortung für die erworbene Ware und das angebotene Sortiment tragen, insbesondere im
Billigbereich . Denn das ist eine Milchmädchenrechnung, dass da keine Qualität
drinnen sein kann. Natürlich sind die Gesetzgeber und die Aufsichtsbehörden
etc. gefordert – aber wenn die nichts tun? Oder zu wenig?, oder eher der
profitgierigen Massenwirtschaft dienlich sind, als dem Wohl der KonsumentInnen?
– dann muss eben Eigenverantwortung her.
Jetzt ehrlich...die folgende Aussage gilt für (Ost-) Österreich bzw Steiermark.
Wer kauft sein Kürbiskernöl im Supermarkt... Und dann noch dazu die Billigvariante und glaubt, dass es ein reines, hochwertiges Produkt ist.
(Das zukünftige Horrorszenario dazu wäre, dass all diese Billigöle, die
rein gar nichts mit einem hochwertigen Olivenöl zu tun haben, auf einmal unter
anderem Namen zu doppelten Preis angeboten werden. Kann passieren – leider)
Meint eure Elitsa
Mehr sich für dieses Thema vertieft interessiert - ich mache am 23.5., 18.30 wieder einen Vortrag mit Verkostung - Näheres
HIER
PS: Ich würde mich sehr über deine Rückmeldung zu diesem Thema
freuen.
Elisabeth Tsapekis
EMAIL
Informationen zu meinen Olivenölen findest du unter:
Elitsa's Olivenöle nativ extra